„Tür öffnen“ Kommunikation und Haltung im Fokus der PSNV-Fortbildung
Unter dem Motto „Tür öffnen! Kommunikation Haltung in der PSNV“ fand in
Salzweg ein intensiver und praxisnaher Seminartag für Mitglieder aus dem
Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E), des
Kreisfeuerwehrverbandes Passau statt. Acht engagierte Teilnehmer*innen
nutzten die Gelegenheit zur Fortbildung, Reflexion und zum kollegialen
Austausch über ihre verantwortungsvolle Arbeit mit Menschen in akuten
Krisensituationen.
Die Leitung der Fortbildung übernahm Maria Schlegel, Bildungsreferentin des
Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks, Fachbereichsleitung im
Feuerwehrverband Hof und Teamleiterin des SbE-Teams Hof. Mit ihrer
langjährigen Erfahrung, fachlichen Tiefe und einem zugleich zugänglichen,
empathischen Stil gelang es ihr, den Seminartag lebendig, fundiert und
praxisnah zu gestalten. Bereits bei der Begrüßung war klar: Hier begegnen
sich Profis auf Augenhöhe, verbunden durch das gemeinsame Ziel, Menschen in
belastenden Ausnahmesituationen ein Stück Halt und Orientierung zu geben.
Den Auftakt bildete eine kompakte Refreshereinheit zu Grundlagen der
Kommunikation. Vermittelt wurden zentrale Aspekte wie der Ablauf
kommunikativer Prozesse, wichtige Kommunikationsmodelle, der bewusste
Einsatz von Körpersprache sowie typische Stolpersteine im Gespräch. Auch der
Einfluss der eigenen Haltung und inneren Einstellung auf das Gelingen von
Kommunikation wurde thematisiert. In vielen Fällen ist nicht nur was gesagt
wird entscheidend, sondern wie – das wurde an anschaulichen Beispielen
deutlich.
Im zweiten Teil rückte die besondere Kommunikation im PSNV-Einsatz in den
Fokus: Wie spricht man mit Menschen, die sich gerade in einem emotionalen
Ausnahmezustand befinden? Wie kann ich als Einsatzkraft empathisch, aber
klar agieren? Und welche Rolle spielt Schweigen – ein oft unterschätzter,
aber bedeutsamer Teil der Gesprächsführung? Hier zeigte sich, wie wichtig es
ist, mit Achtsamkeit und Respekt zu agieren und gleichzeitig die eigenen
Ressourcen im Blick zu behalten.
Besonders lebendig wurde es bei der Arbeit mit Fallbeispielen: In
Zweiergruppen erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Einsatzsituationen,
die mit realistischen, teils subtilen Besonderheiten gespickt waren. Ziel
war es, diese Details zu erkennen, zu reflektieren und auf dieser Basis die
bestmögliche Vorgehensweise für eine PSNV-Intervention zu entwickeln. Die
Ergebnisse wurden anschließend im Plenum diskutiert und zeigten die Vielfalt
möglicher Reaktionsweisen sowie die Bedeutung einer professionellen, aber
auch menschlich zugewandten Haltung.
Teilgenommen haben: Veronika Schurm, Stephan Bruckner, Rupert Kreuzhuber,
Florian Brunsch, Veronika Buchbauer, Tobias Wolf, Rupert Weidinger sowie
Kerstin Poschinger, die in Vertretung auch die organisatorische Leitung
übernahm – eine Aufgabe, die sie souverän und mit viel Herzblut meisterte.
Das einhellige Fazit: Ein rundum gelungener Seminartag, der nicht nur Wissen
auffrischte, sondern auch Raum für persönliche Weiterentwicklung bot. Alle
Teilnehmenden waren sich einig: Die Mischung aus theoretischem Input,
praktischer Übung und kollegialem Austausch macht solche Fortbildungen so
wertvoll. Gerade in einem Bereich wie der PSNV, wo es oft um
Grenzerfahrungen, Emotionen und unerwartete Situationen geht, ist
kontinuierliche Weiterbildung ein zentraler Baustein professionellen
Handelns.